Wiederanfang der Großengstinger Fasnet
Nach der Schulteswahl 1983, aus welcher Klaus Peter Kleiner als Sieger hervorging, nahm die Idee einer Großengstinger Fasnet immer konkretere Formen an.
War doch der neue Bürgermeister ein „Vollblutnarr“, geboren im Hohenzollerischen, in Sigmaringen, dort aktiv im Kreise der „Vetter-Guser Zunft“, sowie später dann, als er schon Hauptamtsleiter in Trochtelfingen war, aktiv bei der Narrenzunft Trochtelfingen.
Zu diesem Schultes gesellte sich Gerhard Zeiler, der ebenfalls aus dem Hohenzollerischen, aus Steinhilben, stammt. Aufgewachsen mit der Zunft in Steinhilben fehlte ihm etwas, seit er 1971 nach Großengstingen heiratete. Beide, der neue Schultes und Gerhard Zeiler, bemühten sich nun die Narrenbewegung in Großengstingen auf den Weg zu bringen.
Nach einigen Treffen im Jahr 1985 wurden in der Kegelbahngaststätte dann von August an Nägel mit Köpfen gemacht, um die Fasnet 1986 gleich richtig anpacken zu können. Bei einem dieser Treffen sprach Bürgermeister Kleiner vor ca. 50 Mitstreitern nochmals über eine mögliche Fasnet und brachte dabei zum Ausdruck, dass hier nun aber ein Hauptverantwortlicher gefunden werden müsse. Er, als neugewählter Schultes, könne derjenige sicher nicht sein, aber Unterstützung seitens des Bürgermeisters möge als gegeben hingenommen werden.
Die Anwesenden bestimmten Gerhard Zeiler auf Grund seiner mitgebrachten Kenntnisse zum verantwortlichen Narrenmeister. Als Spießgesellen sollten ihm Ilse Behrend, Renate Pfeil, Reinhold Gekeler, Klaus Lutz und Georg Eisele zur Hand gehen.
Von nun an ging es Schlag auf Schlag, und tatsächlich brachten es die Aktiven fertig 1986, den 1. Bürgerball mit insgesamt 47 Mitwirkenden auf die Beine zu stellen.
Am Samstag, den 1. Februar 1986 war es dann soweit, der erste Bürgerball fand statt. Beim Kartenvorverkauf hatte sich gezeigt, der Andrang nach Karten war derart groß, dass sich die Verantwortlichen veranlasst sahen, das gesamte Programm am Sonntagnachmittag, dem 2. Februar 1986 zu wiederholen.
Die Begeisterung in der, zur Narrenscheune umfunktionierten, TV-Halle, wo das dreistündige Programm souverän abgespult wurde, war so groß, dass Narrenmeister Zeiler von allen Seiten mit Glückwünschen überschüttet wurde. Unter den Gratulanten befand sich natürlich auch unser bühnengewohnter Pfarrer Scheible, welcher bekanntlich jahrelang Fasnet am Fasnetssonntag in der TV-Halle mit viel Witz und Humor gefeiert hatte.
Sein Kommentar an diesem Abend:
„So, Herr Narrenmeister, jetzt hoschs g'schafft. Jetzt muscht breite Ellaboga macha, ond immer vorwärts gugga, ond de nie umdreha ond noch hinta schaua.“
Am 6. Februar 1986, am „Schmotziga“, wurden die Narren um Gerhard Zeiler in das Offizierskasino der Eberhard-Finkh-Kaserne gebeten, um zusammen mit den Narren aus Trochtelfingen, nun schon traditionell, zu feiern. Klaus Lutz war aus privaten Gründen für den Rest der Kampagne ausgefallen und so wurde kurzerhand Horst Weidner aktiviert, mit Kittel und zu kleinem Fasnetshut ausgestattet, und ab diesem Tag war er bei den Hauptverantwortlichen sehr aktiv mit dabei.